Das Trier Center for Digital Humanities (TCDH) hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1998 zu einem national und international etablierten Zentrum für Digital Humanities entwickelt. Sein Ziel ist es, durch die (Weiter-)Entwicklung und Anwendung innovativer informatischer Methoden und Verfahren geistes- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten, neue Forschungsansätze in diesen Fachdisziplinen zu entwickeln und gleichzeitig zur Ausbildung neuer Forschungsfelder und Methodologien in den informatiknahen Fächern beizutragen. Das TCDH gliedert sich in mehrere Forschungsbereiche: Digitale Edition und Lexikographie, Softwaresysteme und Forschungsinfrastruktur sowie Digitale Literatur- und Kulturwissenschaften.
Mit dem Projekt "Vernetzte Korrepondenzen" wurde ein wichtiger Schwerpunkt auf die Entwicklung informatischer Verfahren und Visualisierungsmethoden gelegt, die bei der literaturwissenschaftlichen Analyse großer Textkorpora unterstützen.
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) ist eine der bedeutendsten Literaturinstitutionen weltweit. Mit rund 1.400 Nach- und Vorlässen namhafter Schriftsteller, Schriftstellerinnen und Gelehrter gehört die Marbacher Sammlung international zu den führenden ihrer Art. Überliefert werden Zeugnisse der Entstehung, Verbreitung, Wirkung, Deutung und Erforschung literarischer und geistesgeschichtlich bedeutsamer Werke und des Lebens und Denkens ihrer Autorinnen und Autoren in handschriftlicher und gedruckter, bildlicher und gegenständlicher, audiovisueller und digitaler Form. Neben dem allgemeinen Sammlungsschwerpunkt, der vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht, ist das DLA seit seiner Gründung im Jahr 1955 auch der gezielten Sammlung der deutschen Exilliteratur verpflichtet und beherbergt inzwischen die weltweit bedeutendste Quellensammlung für die Exilforschung. Literaten, deren (Teil-)Nachlässe im DLA aufbewahrt werden, sind etwa Alfred Döblin, Mascha Kaléko, Else Lasker-Schüler, Heinrich und Thomas Mann, Kurt Tucholsky, Carl Zuckmayer u.a.
Das Institut für Informatik der MLU Halle-Wittenberg arbeitet bereits seit eingen Jahren an der Schnittstelle von Informatik und Philologien und war maßgeblich an der Gründung des Arbeitskreises E2 – Elektronisches Edieren des dortigen Universitätszentrums Informatik beteiligt. Ein Arbeitsschwerpunkt des Instituts liegt auf der Entwicklung TEI-konformer Arbeitsumgebungen zur Erfassung und Auszeichnung literarischer Texte und für den anschließenden Export in print- wie onlinefähige Publikationsformate. Daneben war das Institut an der Entwicklung philologischer Tools beteiligt, etwa eines Werkzeugs zur Annotation literarischer Texte, das die Benutzung von Textmarkern nachempfindet. Auch eine Plattform für soziale Netzwerke ist gerade im Entstehen.