Annette Kolb an Hermann Kesten
New York, NY, 25. Januar 1942

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Original: Monacensia. Literaturarchiv und Bibliothek. München, mit freundlicher Genehmigung von Annette Mallin-Ryder.

 

25. I

Lieber Kesten

Vielen Dank für Ihren so freundlichen Brief, für den ich Ihnen heute telephonisch danken wollte um gleich auszumachen wann wir uns denn sehen könnten

Aber Sie waren Beide nicht zu Hause, so muss diese Frage offen bleiben. Ich freue mich dass Sie bei Broch waren, den ich sehr schätze und ich freute mich über die freundlichen Dinge, die Sie mir zu dem kl. Aufsatz sagten.

Es ist mir, seit wir uns sahen garnicht gut gegangen und ich musste trotzdem schwer arbeiten, dies Mal auf französisch. Der Decisionaufsatz hat mir insofern genützt, als ich ein paar andere absetzen konnte, was sehr notwendig ist. Wenn sie erscheinen schicke ich sie Ihnen. Auf bald nicht wahr. Jetzt arbeite ich wieder Deitsch mit Hochdruck. Und Sie. Auf bald nicht wahr ich rufe – aber lieber Mittwoch oder Donnerstag an.

Herzlichst Ihre Annette Kolb

Wird man, da Decision weiter steigt, nicht bald etwas von Ihnen lesen. Das letzte (dies im [unleserlich] war ja so vortrefflich.